RSI Indikator

Der Relative Strength Index (RSI) ist ein technischer Indikator, der von Analysten verwendet wird, um die Stärke und Geschwindigkeit von Preisbewegungen eines Vermögenswerts, wie z. B. einer Aktie, zu messen. Entwickelt wurde der RSI von J. Welles Wilder und wird häufig zur Identifizierung überkaufter oder überverkaufter Marktbedingungen eingesetzt.

Berechnung des RSI:

Der RSI wird typischerweise über einen Zeitraum von 14 Tagen berechnet und bewegt sich auf einer Skala von 0 bis 100. Die Grundformel lautet:

\[ RSI = 100 – \frac{100}{1 + RS} \]

Wobei:

  • RS (Relative Strength) das Verhältnis des durchschnittlichen Gewinns zu den durchschnittlichen Verlusten über den betrachteten Zeitraum ist.

Interpretation des RSI:

  • RSI > 70: Der Markt gilt als überkauft. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der Vermögenswert überbewertet ist und eine Kurskorrektur oder ein Preisrückgang bevorstehen könnte.
  • RSI < 30: Der Markt gilt als überverkauft. Dies könnte bedeuten, dass der Vermögenswert unterbewertet ist und ein Kursanstieg bevorstehen könnte.
  • 50: Ein RSI-Wert um die 50 zeigt an, dass weder überkaufte noch überverkaufte Bedingungen vorliegen.

Anwendung des RSI:

  1. Trendumkehrungen identifizieren: Ein sehr hoher RSI (über 70) könnte anzeigen, dass eine Trendumkehr bevorsteht, während ein sehr niedriger RSI (unter 30) auf eine Erholung hindeuten könnte.
  2. Bestätigung von Trends: Ein steigender RSI in einem Aufwärtstrend kann die Stärke des Trends bestätigen, während ein sinkender RSI in einem Abwärtstrend auf eine Fortsetzung dieses Trends hinweisen kann.
  3. Divergenzen: Wenn der Preis eines Vermögenswerts weiter steigt, der RSI aber fällt (negative Divergenz), könnte dies ein Zeichen für eine bevorstehende Trendumkehr sein.

Der RSI ist besonders nützlich in seitwärts verlaufenden Märkten, da er dazu beitragen kann, übertriebene Preisbewegungen zu identifizieren.